
Strafbefehl wegen illegalem Glücksspiel erhalten? Das ist jetzt wichtig!

Wenn aus Spiel Ernst wird
Ob Angebote in Online-Casinos, Sportwetten oder andere Glücksspiele – der Reiz des schnellen Geldes lockt viele. Doch nur wenige kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen. Oft bewegen sich Glücksspielteilnehmer unwissentlich auf dünnem Eis, denn die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel ist oft schmal und daher nicht leicht zu erkennen.
Wer diese Grenze überschreitet, riskiert nicht nur den Verlust seines Einsatzes, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen – von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen. Oftmals werden weniger schwerwiegende Straftaten im Rahmen eines sogenannten Strafbefehlsverfahren geahndet, sodass keine mündliche Gerichtsverhandlung erforderlich ist.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was ein Strafbefehl ist, wann ein Strafbefehl wegen illegalem Glücksspiel erlassen wird und welche Möglichkeiten Sie haben, sich zu wehren.
Illegales Glücksspiel – Wer macht sich strafbar?
Unter Glücksspiel versteht man Spielangebote, die mit einem Geldeinsatz verbunden sind und deren Ausgang – also Gewinn oder Verlust – überwiegend vom Zufall bestimmt wird. Dazu zählen unter anderem Online-Casinos, bestimmte Poker-Varianten oder Sportwetten.
In Deutschland ist die Durchführung von Glücksspiel streng reguliert. Eine behördliche Genehmigung ist zwingend erforderlich. Wer ohne eine solche Erlaubnis Glücksspiele veranstaltet oder daran teilnimmt, macht sich strafbar. Betroffen sind häufig nicht lizenzierte Online-Casinos, private Pokerturniere in Hinterzimmern oder Sportwettenanbieter aus dem Ausland, die in Deutschland keine Zulassung besitzen.
Weitere Informationen zum Thema illegales Glücksspiel erhalten Sie in unserem ausführlichen Beitrag „Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel: Strafrechtliche Risiken im Überblick“.
Strafbefehl – Was ist das?
Ein Strafbefehl ist eine gerichtliche Entscheidung, die ohne mündliche Verhandlung ergeht. Auf dieses vereinfachte Verfahren wird vor allem bei weniger schweren Straftaten zurückgegriffen.
Die Staatsanwaltschaft beantragt einen Strafbefehl oftmals dann, wenn ihr zwar genügend Beweise für eine Tat vorliegen, sie aber keine aufwändige Gerichtsverhandlung für erforderlich hält – zum Beispiel, wenn ein Geständnis vorliegt oder in anderen einfach gelagerten Fällen. Teilt das Amtsgericht diese Auffassung, erlässt es den Strafbefehl und eine Verhandlung entfällt.
Im Strafbefehl wird bereits eine konkrete Strafe festgelegt. Möglich ist eine Geldstrafe oder auch eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr, sofern diese auf Bewährung ausgesetzt wird.
Ein Strafbefehl hat die gleiche Wirkung wie ein rechtskräftiges Urteil, sobald kein fristgerechter Einspruch eingelegt wird. Nach Ablauf der Einspruchsfrist gilt der Betroffene somit als verurteilt und auch als vorbestraft.

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Strafbefehl wegen illegalem Glücksspiel erhalten – Was tun?
Wer einen Strafbefehl erhält, sollte unbedingt zeitnah einen erfahrenen Strafverteidiger konsultieren. Wird nicht fristgerecht Einspruch eingelegt, gilt die Strafe als akzeptiert, wird rechtskräftig und kann anschließend nicht mehr angefochten werden. Ab Zustellung haben Betroffene 2 Wochen Zeit, Einspruch einzulegen – daher ist schnelles Handeln entscheidend.
Ein Strafverteidiger prüft, ob ein Einspruch sinnvoll ist und welche Erfolgsaussichten bestehen. Denn der Inhalt eines Strafbefehls kann für Laien schwer verständlich sein: Welche Tat wird genau vorgeworfen? Welche Beweise liegen vor? Wie wird „illegales Glücksspiel“ konkret definiert? Gerade bei Verstößen im Zusammenhang mit unerlaubtem Glücksspiel können komplexe rechtliche Grauzonen bestehen, die eine fachkundige Bewertung erfordern.
Wird fristgerecht Einspruch eingelegt, wird ein Termin für eine Hauptverhandlung angesetzt. Das Verfahren läuft dann wie bei einer regulären Anklage weiter.
Bevor man Einspruch gegen einen Strafbefehl einlegt, sollte man unbedingt prüfen lassen, ob das wirklich sinnvoll ist. Denn in vielen Fällen kann die Strafe nach einer mündlichen Verhandlung höher ausfallen, als im Strafbefehl festgelegt. Das liegt daran, dass bei der ursprünglichen Festlegung der Strafe bereits berücksichtigt wird, dass der Strafbefehl akzeptieret wird. Legt man Einspruch ein, entfällt dieser „Bonus“ und das Gericht kann strengere Maßnahmen verhängen. Deshalb lohnt es sich, vorher mit einem erfahrenen Strafverteidiger zu sprechen.
Häufig gestellte Fragen
