
Ist Online-Glücksspiel in Deutschland legal? Die aktuelle Rechtslage im Überblick

Online-Glücksspiel
Online-Glücksspiele werden in Deutschland immer beliebter – vor allem, weil Nervenkitzel und die Aussicht auf den großen Gewinn heute direkt von zu Hause aus möglich sind. Poker, virtuelle Casinos oder Sportwetten lassen sich bequem von der Couch aus spielen– ganz ohne den Weg in ein klassisches Casino oder eine Spielhalle.
Doch dabei stellt sich oft auch die Frage nach Legalität und Sicherheit: Welche Anbieter sind erlaubt? Welche Risiken bestehen bei illegalen Angeboten? Und worauf sollten Spieler achten?
In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die aktuelle Rechtslage.
Wie ist die Rechtslage?
Bis vor wenigen Jahren war das Online-Glücksspiel in Deutschland vor allem durch zahlreiche Verbote und rechtliche Grauzonen geprägt. Nur einzelne Ausnahmegenehmigungen erlaubten Online-Glücksspiel.
Gleichzeitig kamen immer wieder Zweifel an der Rechtmäßigkeit des weitreichenden Verbots auf, insbesondere im Hinblick auf europarechtliche Vorgaben.
Mit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (GlüStV 2021) wurden die bisher unklaren rechtlichen Regelungen für Online-Glücksspiel verbindlich festgelegt: Die Bundesländer einigten sich auf ein Modell staatlich regulierter Zulassung und Überwachung für Online-Glücksspiel.
Nunmehr besteht die Möglichkeit, Online-Spielangebote zuzulassen, sofern die Anbieter die strengen gesetzlichen Vorgaben erfüllen und eine entsprechende Lizenz erhalten.
Die Überwachung der Angebote sowie die Vergabe von Lizenzen obliegt der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle (Saale).
Online-Glücksspiel Deutschland legal: Was ist erlaubt?
Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 dürfen nach erfolgreichem Lizenzverfahren bestimmte Formen von Online-Glücksspiel legal angeboten werden. Zu den erlaubten Spielformen zählen insbesondere:
- Online-Poker
- Virtuelle Automatenspiele
- Online-Sportwetten
- Online-Pferdewetten
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder stellt online eine Liste aller lizenzierten Anbieter bereit – eine hilfreiche Orientierung für alle, die prüfen möchten, ob ein Glücksspiel-Angebot legal ist.
Eine Legalisierung ist nur nach Erteilung einer deutschen Lizenz möglich. Diese wird ausschließlich vergeben, wenn der Anbieter die strengen gesetzlichen Vorgaben einhält. Dabei legt die Aufsichtsbehörde vor allem Wert darauf, dass der Anbieter über ausreichende technische Sicherheitsvorkehrungen verfügt, der Jugendschutz sichergestellt ist sowie Maßnahmen gegen Spielsucht trifft.
Was gilt für Angebote aus dem Ausland?
Eine Lizenz aus einem anderen EU-Land, etwa aus Malta oder Gibraltar, reicht nicht aus, um ein Glücksspiel-Angebot in Deutschland legal nutzen zu dürfen. Entscheidend ist stets, dass der Anbieter über eine deutsche Lizenz verfügt. Alle Arten von Online-Glücksspielen dürfen nur mit einer solchen Lizenz angeboten werden. Alle Angebote ohne deutsche Erlaubnis sind in Deutschland illegal.

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Welche Strafen drohen bei illegalem Online-Glücksspiel?
Die Nutzung nicht lizenzierter Online-Casinos, Poker-Plattformen oder ähnlicher Angebote ist in Deutschland nicht legal. Nach § 285 Strafgesetzbuch (StGB) kann die Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden.
Mehr dazu in unserem ausführlichen Beitrag “Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel: Strafrechtliche Risiken im Überblick”.
Welche Maßnahmen werden zum Spielerschutz ergriffen?
Ein zentrales Ziel des Glücksspielstaatsvertrags ist der Schutz der teilnehmenden Spieler. Anbieter, die eine Lizenz erhalten, sind verpflichtet, zahlreiche Maßnahmen zur Suchtprävention, zum Jugendschutz und zur Spielsicherheit umzusetzen.
Dies betrifft unter anderem:
- Sozialkonzept: Anbieter müssen ein Sozialkonzept vorlegen, das Strategien zur Suchtprävention und Aufklärung der Spieler beinhaltet.
- Verifizierung der Identität: Bei der Registrierung wird die Identität und Volljährigkeit des Spielers überprüft.
- Einzahlungslimits: Pro Spieler gilt ein monatliches Einzahlungslimit von maximal 1.000 Euro.
- Automatische Spielpausen und Selbstsperren: Spieler können sich jederzeit selbst sperren lassen; Anbieter sind zudem verpflichtet einzugreifen, wenn Anzeichen für problematisches Spielverhalten vorliegen.
- Frühwarnsysteme: Anbieter müssen auf eigene Kosten ein System betreiben, das auffälliges Spielverhalten frühzeitig erkennt und entsprechend meldet.
- Zentrales Spielersperrsystem (OASIS): Spieler, die im zentralen Sperrsystem OASIS eingetragen sind, sind bei allen lizenzierten Anbietern gesperrt und dürfen nicht mehr am Glücksspiel teilnehmen.
Häufig gestellte Fragen

