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Ist eine Rechtsschutzversicherung notwendig?

Zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2022

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Marek Schauer

Als Fachanwalt für Sozialrecht mit den weiteren Spezialisierungen Strafrecht und Mietrecht berät Marek seit über 15 Jahren mit Erfolg seine bundesweite Mandantschaft.

Inhaltsverzeichnis

Die Frage, ob eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll ist, kann man leider nicht pauschal beantworten. Schließlich kommt es dabei ganz auf die jeweilige Lebenssituation an. Sicher ist: kommt es zu einem Rechtsstreit, kann Ihnen die Rechtsschutzversicherung eine Menge Geld sparen.

Da die Rechtsschutzversicherung aber freiwillig ist und vor allem Berufseinsteiger, aber auch Familien und Rentner sich oft nicht sicher sind, ob und vor allem welche Rechtsschutzversicherung sie abschließen sollten, setzen wir uns im Folgenden mit dieser Thematik auseinander. Sie erfahren alles, was Sie über die Versicherung ihres Rechtsschutzes wissen sollten.

Haben Sie eventuell bereits eine Rechtsschutzversicherung und Sie wissen nicht, ob diese die Kosten für ihren konkreten Fall übernimmt? Bei ersten Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter. Füllen Sie dazu einfach das Kontaktformular aus und unsere Anwälte melden sich innerhalb der nächsten 24 Stunden und geben Ihnen eine Einschätzung.

Was ist eine Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung ist eine Versicherung, die im Falle eines Rechtsstreits die entstehenden Kosten übernimmt. Dazu zählen unter anderem Gerichts-, Anwalts-, Zeugen-, Sachverständigen- und Gutachterkosten. Demzufolge ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll, um vor finanziellen Belastungen zu schützen.

Wie auch bei anderen Versicherungsmodellen hängt die Kostenabdeckung von den Bedingungen ab, die in den allgemeinen Rechtsschutzbedingungen (ARB) aufgeführt sind.

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Für wen ist eine Rechtsschutzversicherung notwendig?

Eine Rechtsschutzversicherung lohnt sich unter anderem zur Absicherung der eigenen Familie, sowie für Arbeitnehmer, Freiberufler, Autofahrer, Mieter und Vermieter. In den meisten Fällen geht es um einen Rechtsstreit, der nicht durch einen selbst provoziert wurde. Darunter fallen zum Beispiel Nachbarschafts-, Miet- oder Arbeitsrechtsstreitigkeiten.

Ob eine Rechtsschutzversicherung notwendig ist, muss im Einzelfall geprüft werden und hängt stark von den Lebensumständen der betroffenen Person ab. 

Sobald man in einen Verkehrsunfall verwickelt ist oder in Nachbarschaftsstreitigkeiten gerät, wünscht man sich die Kostenübernahme durch eine private Rechtsschutzversicherung. Ob sich jedoch das Zahlen der Beiträgen “für den Fall der Fälle” lohnt, muss jeder selbst abwägen. 

Bei verheirateten Personen reicht eine Rechtsschutzversicherung, die dann für beide gilt. Für Familien gibt es ebenfalls Sondertarife, die dann auch neben dem Versicherungsnehmer die Kinder mitversichert. In diesem Familientarif sind die Kinder bis zum 18. Lebensjahr automatisch mit eingeschlossen. Zudem kann sich der Versicherungsschutz bei Kindern, die sich noch in der Ausbildung bzw. im Studium befinden, im Elternhaus wohnen und noch nicht verheiratet sind, bis zum 25. Lebensjahr verlängern. Danach muss sich jedoch selbst eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden.

Auch im Seniorenalter lohnt es sich, über eine Rechtsschutzversicherung nachzudenken. Nachbarschaftsstreitigkeiten oder aber ein Rechtsstreit mit der Familie kann zu hohen Anwalts- und Gerichtskosten führen. Im Zuge dessen kann eine Rechtsschutzversicherung für Rentner notwendig sein.

Besitzt man ein Auto kann man sich durchaus überlegen, eine Verkehrsrechtsschutzsicherung abzuschließen. Vor allem aber für Vielfahrer, die häufig im Straßenverkehr unterwegs sind, kann ein Verkehrsrechtsschutz notwendig sein. Letztendlich muss man selbst abwägen und entscheiden ob eine Verkehrsrechtschutzversicherung nötig ist.

Jedenfalls ratsam, wenn nicht notwendig, ist eine Rechtsschutzversicherung bei Eigentümern, die ihre Wohnung oder ihr Haus vermieten. In solchen Mietverhältnissen sind Streitereien nicht unüblich und nicht selten landen diese vor Gericht. 

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Rechtsschutzversicherung für bestimmte Berufsgruppen

Manche Berufsgruppen haben ein erhöhtes Risiko, in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden. Ärzte können beispielsweise wegen einem Behandlungsfehler oder unterlassener Hilfeleistung auf Schadensersatz verklagt werden und so schnell in einen Rechtsstreit verwickelt werden. Für diese besonderen Berufsgruppen, zu denen auch Rechtsanwälte zählen, sind Haftpflichtversicherungen teilweise sogar verpflichtend. Es gibt Versicherer, die sich auf diese besonderen Berufsgruppen spezialisiert haben. 

Auch wer selbstständig ist, hat aufgrund der höheren Verantwortung und Selbstorganisation nicht selten Streitigkeiten mit dem Finanzamt oder mit Arbeitnehmern. Ohne eine Rechtsschutzversicherung kann es in solchen Fällen ziemlich teuer werden. 

Auch  für Beamte eine Rechtsschutzversicherung besonders wichtig. Zwar haftet im Außenverhältnis der Dienstherr für den Beamten, allerdings kann der Beamte vom Dienstherrn nach Art. 34 GG in Verbindung mit § 839 des Bürgerlichen Gesetzbuchs in Regress genommen werden. Kommt es zum Beispiel zu einem Disziplinarverfahren, kann die Berufsrechtsschutzversicherung die entstehenden Kosten übernehmen.

Suchen Sie gerade den passenden Rechtsschutz, dann lassen sie sich beraten. Unsere Anwälte helfen ihnen bei der Beratung.  Füllen Sie einfach das Kontaktformular aus und unsere Anwälte melden sich innerhalb der nächsten 24 Stunden.

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Abschluss einer Rechtsschutzversicherung

Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich ausgiebig mit dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung zu beschäftigen, denn zwischen Abschluss und der Inanspruchnahme des Versicherungsschutzes muss eine gewisse Zeit vergehen. In der Regel sind das zwei bis drei Monate. Wenn man also die ganze Zeit über die Familie rechtsschutzversichert war, sollte man sich bestenfalls vor dem Berufseinstieg überlegen, eine entsprechende Versicherung abzuschließen.

Mietrechtsschutz und Verkehrsrechtsschutz sind diesbezüglich zwei Sonderfälle. Hierbei können die Versicherungen sogar noch rückwirkend in Anspruch genommen werden.

Es gibt verschiedene Elemente in einer Rechtsschutzversicherung. Es kann, je nachdem was man für sinnvoll hält, ein individuelles Paket zusammen gestellt werden, um zu gewährleisten, dass die gewünschten Bereiche tatsächlich abgesichert sind. 

Die wesentlichen Elemente einer Rechtsschutzversicherung sind folgende:

  •   Privatrechtsschutz
  •   Berufsrechtsschutz
  •   Verkehrsrechtsschutz
  •   Wohnrechtsschutz
  •   Vermieterrechtsschutz

Des Weiteren sollte beim Abschluss der Rechtsschutzversicherung die Versicherungssumme hoch genug sein. Empfohlen wird eine Summe von mindestens 300.000 EUR. Bei einigen Tarifen ist die Deckungssumme sogar gar nicht begrenzt. Abschließend lohnt es sich darauf zu achten, dass eine telefonische Beratungshilfe in ihrem Versicherungspaket mit inbegriffen ist.

Inhalte einer Rechtsschutzversicherung

Ein Rechtsschutzpaket kann je nach Lebenssituation individuell zusammengestellt werden. In der Regel wird eine Rechtsschutzversicherung in drei Bereiche gegliedert, die dann den Umfang des jeweiligen Versicherungsschutzes bestimmen.

Der private Rechtsschutz umfasst zum Beispiel vertragliche- und eigentumsrechtliche Angelegenheiten, Schadensersatzrechtsschutz, sowie Verwaltungsrechtsschutz

Der Berufsrechtsschutz umfasst unter anderem Konflikte bezogen auf das direkte Arbeitsverhältnis, Streitigkeiten mit der Agentur für Arbeit bezüglich der Zahlung von  Arbeitslosengeld oder mit dem Rentenversicherungsträger bezüglich der Altersrente. Des Weiteren ist ein Standes- und Disziplinarrechtsschutz enthalten.

Der Verkehrsrechtsschutz beinhaltet den Rechtsschutz bezüglich Straf- und Ordnungswidrigkeiten, sowie umfasst dieser Bereich Angelegenheiten bezüglich Fahrzeugvertrags- und Fahrzeugschadensersatzrechts.

In der Regel sind die Bereiche Berufsrechtsschutz und Verkehrsrechtsschutz zusammen mit dem privaten Rechtsschutz in einem Rechtsschutzpaket enthalten. Auf Anfrage können jedoch einzelne Elemente aus dem Paket herausgenommen werden, wodurch die monatlichen Kosten gesenkt werden. Thematiken bezogen auf Wohn- und Eigentumsrecht können ebenfalls und auf Wunsch hinzugefügt werden.  

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Was wird durch die Rechtsschutzversicherung abgedeckt?

Für einige Rechtsstreitigkeiten übernimmt die Versicherung die Kosten nicht. Wird also der Versicherungsfall abgelehnt, müssen die Kosten selbst getragen werden. Es ist daher lohnenswert, sich wirklich ausführlich mit dem Leistungspaket der Rechtsschutzversicherung auseinanderzusetzen.

Folgende Leistungen sind ausnahmslos nicht durch den Rechtsschutz abgedeckt:

  • Vorsätzlich begangene Straftaten
  • Streitigkeiten im Baubereich und bei der Baufinanzierung
  • Erbrechtliche- und Scheidungsstreitigkeiten
  • Geldstrafen
  • Gerichtsverfahren, die vor dem Verfassungsgericht oder den internationalen Gerichtshöfen durchgeführt werden
  • Rechtsstreitigkeiten, deren Beginn vor Versicherungsbeginn liegt, bzw. innerhalb der ersten drei Monate nach Abschluss des Rechtsschutzes

 

Folgende Kosten werden abgedeckt, wenn der Fall von der Versicherung übernommen wird:

  • Gerichtskosten
  • Rechtsanwaltskosten
  • Gutachter- und Sachverständigenkosten
  • Kosten für Zeugen und den Gerichtsvollzieher
  • Kosten, die der Gegenseite erstattet werden müssen
  • Rückzahlung der Kaution bei Strafverfahren

 

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Rechtsschutzversicherung Kosten und Beiräge

Die Kosten einer Rechtsschutzversicherung variieren je nach Größe und Umfang des individuell zusammengestellten Leistungspaketes. In der Regel kosten Tarife, die einen umfassenden Schutz in den Gebieten Privat, Beruf und Verkehr gewähren, zwischen 15 und 30 EUR im Monat.

Die Kosten für die einzelnen Bereiche können wie folgt aufgeteilt sein:

Privatrechtsschutz: ab 6 EUR im Monat

Privatrechtsschutz + Berufsrechtsschutz: ab 12 EUR im Monat

Privatrechtsschutz + Wohnrechtsschutz: ab 10 EUR im Monat

Privatrechtsschutz + Vermieterrechtsschutz: ab 16 EUR im Monat

Verkehrsrechtsschutz: ab 4 EUR im Monat

Allerdings sind die Kosten für die einzelnen Bereiche nur Schätzungswerte, die genauen Kosten weichen je nach Anbieter leicht von dem Wert ab.

Zusätzliche Kosten

Neben den monatlichen Kosten, die für die Rechtsschutzversicherung bezahlt werden, kommt eine vertraglich geregelte Selbstbeteiligung hinzu. Das bedeutet, dass einmal pro Rechtsschutzfall ein eigener Anteil, in Regel liegt dieser zwischen 150 und 250 EUR, an die Versicherung gezahlt werden muss.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Rechtsschutz? Unsere Anwälte helfen Ihnen gerne weiter. Füllen Sie dazu einfach das Kontaktformular aus und wir melden uns innerhalb der nächsten 24 Stunden bei Ihnen.

Kann eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden, trotz eines aktuell laufenden Verfahrens?

Eine Rechtsschutzversicherung kann immer abgeschlossen werden, auch wenn Sie gerade in ein laufendes Verfahren verwickelt sind. Allerdings werden für das aktuelle Verfahren keine Kosten von der Versicherung übernommen. Die Wartezeit beträgt in der Regel drei Monate nach Vertragsabschluss. Nach dieser Zeit ist der Versicherungsschutz gesichert.

Ist ein Verkehrsrechtsschutz auch im Ausland gültig?

Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung gilt grundsätzlich weltweit. Demzufolge sind Urlaubsreisen mit dem Auto auch versichert. Allerdings ist die Reise je nach Beitrag nur bis zu einer maximalen Dauer versichert. Der Versicherungsschutz gilt übrigens auch bei dem Fahren von Mietwägen, wenn man beispielsweise nicht mit dem eigenen Auto in den Urlaub fährt.

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